ShinZenBi versteht sich als Heim für verschiedenste Kampfkünste und Bewegungsformen. Wir sind offen für neue Ideen und heißen alle willkommen, die mit uns gemeinsam den Weg des Wahren (Shin), des Guten (Zen) und des Schönen (Bi) gehen wollen. Ziel unserer Gemeinschaft ist es, zusammen nicht nur körperliche Aspekte zu verbessern und wertvolle Techniken zu erlernen, sondern vor allem den Geist zu trainieren, damit das Erlernte nicht nur im Dojo angewandt wird, sondern ebenfalls auf das ganze Leben projiziert werden kann.
Der Vereinsname ShinZenBi ist keine zufällige Anordnung von Buchstaben oder eine Kombination der ersten Silben von Gründernamen, sondern leitet sich aus dem Japanischen ab und heißt wörtlich übersetzt “Das Gute, das Wahre, das Schöne”. Das ist einerseits ein altes, deutsches, humanistisches Prinzip, andererseits aber auch der Leitspruch des Japanischen Kyudo-Verbandes. Die drei Teile sind nicht als Gegensätzliches zu verstehen, sondern als Teil eines Ganzen in der Kampfkunst und kann nur durch langes Üben, durch immer währendes Suchen, Erkennen und Korrigieren von Abweichungen von diesen Zielen erreicht werden. Dies gilt für alle Personen, seien es Anfänger oder Meister in einer Kampfkunst. Auch wir versuchen dieses Prinzip bei uns wirken zu lassen und kann im Bereich der japanischen Kampfkunst in etwa wie folgt interpretiert werden.
Hier sollen nur zwei Aspekte für das Wahre genannt werden, obwohl es als Inhalt und Herkunft des Begriffes mehr Aspekte gibt. Etwas wahr oder wahrhaftig machen bedeutet etwas richtig machen. Richtig ist etwas, wenn es in der äußeren Form und in der inneren Einstellung mit einem erstrebten Ziel übereinstimmt. Die äußere Form ist der Bewegungsablauf. Die innere Einstellung bezieht sich nicht nur auf die Einstellung des Ausführenden zu seiner Kampfkunst, sondern auch die persönliche Ausstrahlung und die (richtige) Lebensgestaltung. Dies entspricht einer Umsetzung des Aspektes "Do" (jap., Weg, Lebensgestaltung) bzw. "Dao" (chin.) in den Kampfkünsten.
Auch das Gute hat einen inneren und einen äußeren Aspekt. Das (richtige) Ausführen der Techniken ist verwandt zu Shin, geht aber im inneren Aspekt mehr auf die Absicht beim Ausführen der Kampfkunst ein, auf den Bezug zu den anderen Personen. Dies beinhaltet auch, dass der Trainer versucht den Inhalt der Kampfkunst “gut” und umfassend zu vermitteln und der Schüler versucht diese Kampfkunst in Gänze zu verstehen und nicht nur den technischen Aspekt zu sehen. Natürlich soll auch das Bemühen den technischen Teil “gut” auszuführen dahinterstehen. Die “schlechten” Gedanken, die als Neid, Geltungssucht oder anderen “unsportlichen” Gedanken-Varianten immer wieder beim Ausführenden auftauchen werden, als “nicht-gut” zu erkennen und dagegen arbeiten, durch “gute” Gedanken zu ersetzen.
Das Ausführen einer Kampfkunst soll nicht nur effektiv oder technisch “gut” sein, sondern auch einen ästhetischen Aspekt zeigen. Die Ästhetik der Kampfkunst soll für einen Selbst als Ziel existieren und für einen selbst und andere Personen im Ausführen erkennbar sein.